DoD in Scrum – Effektive Definition of Done erstellen

Eine klare Definition of Done ist ein zentraler Bestandteil erfolgreicher agiler Entwicklungsprozesse. Ohne sie fehlt es Teams an einer gemeinsamen Vorstellung davon, wann eine Aufgabe wirklich abgeschlossen ist. Doch wie lässt sich eine Definition of Done erstellen, so dass sie in der Praxis funktioniert und für alle Beteiligten einen echten Mehrwert bietet?

Inhalt
  1. Die Definition of Done in Scrum – Eine kurze Erklärung
  2. Unterschied zwischen Definition of Done und Akzeptanzkriterien
  3. Warum überhaupt eine Definition of Done erstellen?
  4. Typische Herausforderungen bei der Definition of Done
  5. Best Practices für eine effektive Definition of Done
  6. Wer muss die Definition of Done erstellen? Die Rolle von Entwicklern, Product Owner und Scrum Master
  7. Wie detailliert sollte eine Definition of Done sein?
  8. Wie oft sollte die Definition of Done überprüft und angepasst werden?
  9. Definition of Done und CI/CD: Wie sich Continuous Integration und Deployment darauf auswirken
  10. Erfahrungen aus der Praxis: Fehler und Learnings beim Festlegen der Definition of Done
  11. Checkliste für eine praxisnahe Definition of Done
  12. FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Thema Definition of Done erstellen

Die Definition of Done in Scrum – Eine kurze Erklärung

Die Definition of Done beschreibt die spezifischen Kriterien, die ein Arbeitspaket oder ein Inkrement erfüllen muss, bevor es als „fertig“ betrachtet werden kann. Sie dient als Qualitätsmaßstab und hilft Teams, ein gemeinsames Verständnis darüber zu entwickeln, wann eine Aufgabe tatsächlich abgeschlossen ist.

Clean Code - Definition of Done erstellen leicht gemacht
Clean Code: A Handbook of Agile Software Craftsmanship *

Die Definition of Done umfasst verschiedene Aspekte, darunter:

  • Funktionale Anforderungen – Alle Features müssen den spezifizierten Anforderungen entsprechen.
  • Code-Qualität – Der Code ist sauber, dokumentiert und entspricht den definierten Standards.
  • Tests – Unit-Tests, Integrationstests oder andere notwendige Prüfungen sind erfolgreich durchgeführt.
  • Dokumentation – Falls erforderlich, sind alle relevanten Dokumentationen aktualisiert.
  • Review und Freigabe – Das Team hat den Code überprüft und für die Bereitstellung freigegeben.

Ohne eine klar formulierte Definition of Done riskieren Teams, dass unvollständige oder fehlerhafte Arbeitspakete als abgeschlossen gelten. Dies führt langfristig zu technischen Schulden und beeinträchtigt die Produktqualität. Deshalb sollte die Definition of Done nicht nur einmalig festgelegt, sondern regelmäßig überprüft und weiterentwickelt werden.

Unterschied zwischen Definition of Done und Akzeptanzkriterien

Die Begriffe Definition of Done und Akzeptanzkriterien werden häufig verwechselt, doch sie erfüllen unterschiedliche Zwecke innerhalb eines agilen Entwicklungsprozesses. Während beide dazu dienen, Klarheit über die Qualität und den Abschluss von Arbeitspaketen zu schaffen, unterscheiden sie sich in ihrem Anwendungsbereich.

Definition of Done – Der allgemeine Qualitätsstandard

Die Definition of Done gilt teamweit und beschreibt die übergreifenden Anforderungen, die für alle User Stories, Features oder Inkremente erfüllt sein müssen, bevor sie als „fertig“ gelten. Sie stellt sicher, dass alle Arbeitsergebnisse einem einheitlichen Qualitätsmaßstab entsprechen.

Akzeptanzkriterien – Die spezifischen Anforderungen

Im Gegensatz dazu sind Akzeptanzkriterien spezifisch für einzelne User Stories oder Features. Sie definieren, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine Funktion den Erwartungen des Product Owners oder der Stakeholder entspricht.

Wichtige Unterschiede im Überblick

KriteriumDefinition of DoneAkzeptanzkriterien
GeltungsbereichFür alle User Stories, Features oder InkrementeNur für eine spezifische User Story oder ein Feature
InhaltTechnische und prozessuale QualitätsanforderungenFunktionale Anforderungen und Nutzersicht
BeispielCode ist getestet, dokumentiert und in das Repository integriertDer Benutzer kann ein Produkt zum Warenkorb hinzufügen

Zusammenfassend sorgt die Definition of Done für eine einheitliche Qualitätssicherung im gesamten Entwicklungsprozess, während Akzeptanzkriterien dabei helfen, die Anforderungen einzelner Features präzise zu definieren. Beide Elemente sind essenziell für erfolgreiche Sprints und sollten klar voneinander abgegrenzt werden.

Warum überhaupt eine Definition of Done erstellen?

Eine klare Definition of Done ist mehr als nur eine formale Richtlinie. Sie ist eine essenzielle Grundlage für erfolgreiche Sprints. Ohne eine einheitliche Definition bleibt unklar, wann ein Arbeitspaket tatsächlich abgeschlossen ist. Dies führt nicht nur zu Missverständnissen im Team, sondern kann auch erhebliche Auswirkungen auf die Produktqualität und den Projektfortschritt haben.

Vermeidung von Missverständnissen

Ohne eine Definition of Done haben verschiedene Teammitglieder möglicherweise unterschiedliche Vorstellungen davon, was „fertig“ bedeutet. Während ein Entwickler denkt, dass eine User Story mit abgeschlossenem Code als erledigt gilt, könnte der Tester noch offene Bugs oder fehlende Dokumentationen sehen. Eine festgelegte Definition sorgt für ein gemeinsames Verständnis und klare Erwartungen.

Steigerung der Produktqualität

Eine Definition of Done enthält üblicherweise Anforderungen wie:

  • Erfolgreiche Tests (Unit-Tests, Integrationstests)
  • Code-Reviews und Einhaltung von Coding-Standards
  • Vollständige Dokumentation
  • Integration in das Haupt-Repository

Diese Qualitätskriterien verhindern, dass unfertiger oder fehlerhafter Code in das Produkt einfließt und später zu technischen Schulden führt.

Erhöhte Vorhersagbarkeit und bessere Sprint-Planung

Ein gemeinsames Verständnis von „fertig“ hilft dabei, den Fortschritt eines Sprints realistisch einzuschätzen. Wenn alle Teammitglieder genau wissen, welche Schritte für den Abschluss einer User Story notwendig sind, können sie den Arbeitsaufwand besser kalkulieren. Dies führt zu verlässlicheren Sprint-Commitments und weniger unerwarteten Verzögerungen.

Kontinuierliche Verbesserung durch regelmäßige Anpassung

Die Definition of Done ist kein statisches Dokument, sondern sollte regelmäßig hinterfragt und weiterentwickelt werden. Teams, die ihre DoD kontinuierlich optimieren, profitieren langfristig von effizienteren Prozessen und besseren Ergebnissen.

Ein Scrum-Team ohne eine klar definierte Definition of Done riskiert Unsicherheiten, Qualitätsprobleme und ineffiziente Prozesse. Wer hingegen auf eine präzise und gut durchdachte Definition setzt, schafft die Grundlage für erfolgreiche Sprints und eine nachhaltige Produktentwicklung.

Code

Typische Herausforderungen bei der Definition of Done

Die Definition of Done sollte klare, realistische und für das gesamte Team verständliche Kriterien enthalten. In der Praxis stoßen viele Teams jedoch auf Herausforderungen, die eine effektive Umsetzung erschweren. Diese Probleme können dazu führen, dass die Definition of Done entweder zu vage formuliert wird oder in der täglichen Arbeit nicht konsequent angewendet wird.

Zu allgemeine oder zu detaillierte Definition

Eine der häufigsten Herausforderungen besteht darin, die richtige Balance zwischen Klarheit und Flexibilität zu finden:

  • Zu vage Definition: Wenn die Kriterien nicht eindeutig sind, interpretiert jedes Teammitglied sie unterschiedlich. Das führt zu Missverständnissen und inkonsistenten Ergebnissen.
  • Zu detaillierte Definition: Eine übermäßig komplexe Definition kann den Entwicklungsprozess unnötig verlangsamen. Wenn jede kleine Aufgabe eine lange Liste an Kriterien erfüllen muss, steigt die Bürokratie, und die Agilität des Teams leidet.

Fehlende Akzeptanz innerhalb des Teams

Die Definition of Done sollte vom gesamten Team getragen werden. Oftmals wird sie jedoch von wenigen Personen, beispielsweise dem Scrum Master oder dem Product Owner, erstellt, ohne die Entwickler einzubeziehen. Tatsächlich sollte die Organisation oder die Entwickler die Definition of Done erstellen. Wenn das Team die Kriterien nicht versteht oder sich nicht mit ihnen identifiziert, werden sie in der Praxis nicht konsequent angewendet.

Nicht überprüfte oder veraltete Definition

Viele Teams werden einmal eine Definition of Done erstellen und hinterfragen sie dann nie wieder. Doch mit der Weiterentwicklung des Produkts und der Verbesserung der Entwicklungsprozesse können sich auch die Anforderungen ändern. Eine veraltete DoD kann dazu führen, dass Qualitätsstandards nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen.

Unzureichende Integration in den Arbeitsprozess

Selbst wenn die Organisation oder die Entwickler eine Definition of Done erstellen, wird sie nicht immer konsequent angewendet. Typische Gründe dafür sind:

  • Das Team betrachtet die DoD als theoretisches Konzept, aber nicht als praktische Richtlinie.
  • In der Sprint-Hektik werden Schritte wie Code-Reviews oder Tests übersprungen.
  • Die Einhaltung der Definition wird nicht aktiv überprüft.

Wie lassen sich diese Herausforderungen meistern?

Damit die Scrum Definition of Done in der Praxis funktioniert, sollte sie regelmäßig gemeinsam im Team überprüft und angepasst werden. Zudem hilft es, sie als festen Bestandteil der Sprint-Planung, der täglichen Arbeit und der Retrospektiven zu etablieren. Durch eine transparente, praxisnahe und akzeptierte Definition lassen sich viele typische Herausforderungen vermeiden.

Definition of Done erstellen und kontinuierlich prüfen

Best Practices für eine effektive Definition of Done

Eine gut durchdachte Definition of Done verbessert nicht nur die Qualität der Arbeitsergebnisse, sondern auch die Effizienz des gesamten Teams. Damit die Definition of Done in der Praxis funktioniert, sollte sie klar formuliert, realistisch umsetzbar und regelmäßig überprüft werden. Die folgenden Best Practices helfen dabei, eine wirksame Definition zu erstellen und erfolgreich im Arbeitsprozess zu verankern.

Klarheit und Verständlichkeit gewährleisten

Die Definition of Done sollte für alle Teammitglieder leicht verständlich und unmissverständlich formuliert sein. Abstrakte oder mehrdeutige Begriffe wie „gut getestet“ oder „ausreichend dokumentiert“ führen zu Interpretationsspielräumen. Stattdessen sollten messbare und überprüfbare Kriterien definiert werden, beispielsweise:

  • „Alle Unit-Tests müssen erfolgreich durchlaufen werden.“
  • „Code-Reviews müssen von mindestens zwei Teammitgliedern durchgeführt werden.“
  • „Die technische Dokumentation ist in das Wiki eingepflegt.“

Gemeinsame Erarbeitung im Team

Damit die Definition of Done von allen Beteiligten akzeptiert und konsequent umgesetzt wird, sollte sie gemeinsam im Team erarbeitet werden. Die besten Ergebnisse entstehen, wenn Entwickler, der Product Owner und der Scrum Master zusammenarbeiten und alle Perspektiven berücksichtigen.

Balance zwischen Strenge und Flexibilität

Eine zu strenge Definition kann -wie bereits erwähnt – den Entwicklungsprozess verlangsamen, während eine zu lockere Definition die Produktqualität gefährdet. Ein guter Ansatz könnte sein, zunächst alle sinnvollen Kriterien aufzulisten und anschließend wie folgt einzuteilen:

  • Minimalanforderungen – Muss-Kriterien, die unter keinen Umständen vernachlässigt werden dürfen.
  • Erweiterte Kriterien – Soll-Kriterien, die wünschenswert sind, aber in Ausnahmefällen flexibel gehandhabt werden können.

Integration in den Arbeitsprozess

Die Definition of Done sollte nicht nur ein theoretisches Dokument sein, sondern aktiv in den täglichen Arbeitsprozess integriert werden. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Erinnerung und Überprüfung während der Sprint-Planung.
  • Klares Commitment des Teams, die Kriterien konsequent einzuhalten.
  • Automatisierte Tests und Code-Reviews, um die Einhaltung zu erleichtern.

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung

Die Anforderungen an Softwareentwicklung ändern sich kontinuierlich. Daher sollte die Definition of Done regelmäßig hinterfragt und weiterentwickelt werden. Ein guter Zeitpunkt für eine Überprüfung ist die Sprint Retrospektive, in der das Team gemeinsam evaluiert, ob die aktuellen Kriterien noch sinnvoll sind oder angepasst werden müssen.

Durch eine praxisnahe, klar definierte und dynamische Definition of Done lässt sich die Qualität von Arbeitsergebnissen nachhaltig verbessern. Teams, die diese Best Practices umsetzen, können eine effektive Definition of Done erstellen, profitieren von effizienteren Arbeitsabläufen, weniger Nachbesserungen und einer höheren Zufriedenheit aller Beteiligten.

Plan

Wer muss die Definition of Done erstellen? Die Rolle von Entwicklern, Product Owner und Scrum Master

Die Definition of Done ist ein verbindlicher Standard für alle Arbeitsergebnisse eines Teams. Doch wer entscheidet eigentlich, welche Kriterien enthalten sind? Die Verantwortung für die Definition of Done liegt nicht bei einer einzelnen Person, sondern ist eine gemeinschaftliche Aufgabe des gesamten Scrum-Teams. Jeder Beteiligte hat dabei eine spezifische Rolle.

Das Entwicklungsteam: Hauptverantwortliche für die Umsetzung

Das Entwicklungsteam trägt die Hauptverantwortung für die Definition of Done, da es die Anforderungen praktisch umsetzen muss. Entwickler entscheiden gemeinsam, welche technischen und qualitativen Kriterien notwendig sind, um eine nachhaltige Softwareentwicklung sicherzustellen. Dabei fließen Aspekte wie:

  • Code-Qualitätsstandards
  • Testanforderungen (Unit-Tests, Integrationstests)
  • Dokumentationsrichtlinien

ein. Das Team sollte darauf achten, dass die Definition realistisch umsetzbar bleibt, ohne den Entwicklungsprozess unnötig zu verlangsamen. Laut Scrum Guide wird die Definition of Done entweder durch die Organisation oder durch die Entwickler des Scrum Teams erstellt. Sind mehrere Scrum Teams an einem Produkt beteiligt, müssen sie gemeinsam eine Definition of Done erstellen.

Der Product Owner: Fokus auf den geschäftlichen Nutzen

Der Product Owner stellt sicher, dass die Definition of Done nicht nur technische Anforderungen berücksichtigt, sondern auch den geschäftlichen Wert einer Funktion gewährleistet. Er bringt die Perspektive der Stakeholder ein und achtet darauf, dass:

  • Die Definition of Done mit den Produktzielen übereinstimmt.
  • Wichtige funktionale Aspekte nicht übersehen werden.
  • Die Umsetzung der Kriterien wirtschaftlich sinnvoll bleibt.

Der Product Owner sollte eng mit dem Entwicklungsteam zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Qualität und Business-Anforderungen in Einklang stehen.

Der Scrum Master: Vermittler und Unterstützer

Der Scrum Master hat keine direkte Entscheidungsgewalt über die Definition of Done, spielt aber eine wichtige Rolle als Moderator und Coach. Er unterstützt das Team dabei:

  • Die Definition of Done regelmäßig zu überprüfen und zu verbessern.
  • Hindernisse zu beseitigen, die die Einhaltung der Definition erschweren.
  • Das Bewusstsein für die Bedeutung einer klaren Definition zu schärfen.

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Eine effektive Definition of Done entsteht nur durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. Das Entwicklungsteam sorgt für die technische Machbarkeit, der Product Owner stellt den geschäftlichen Nutzen sicher, und der Scrum Master unterstützt als Moderator. Durch diesen gemeinschaftlichen Prozess wird gewährleistet, dass die Definition of Done realistisch, umsetzbar und sinnvoll für das gesamte Team ist.

Team

Wie detailliert sollte eine Definition of Done sein?

Die Definition of Done muss ein Gleichgewicht zwischen Präzision und Praktikabilität finden. Ist sie zu allgemein formuliert, entstehen Interpretationsspielräume, die zu Missverständnissen und Qualitätseinbußen führen. Ist sie hingegen zu detailliert, kann sie den Entwicklungsprozess unnötig verlangsamen und die Agilität des Teams einschränken. Die richtige Granularität hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Teamgröße, das Projektumfeld und der Reifegrad der Entwicklungsprozesse.

Wann ist eine detailliertere Definition erforderlich?

In einigen Szenarien kann es sinnvoll sein, die Definition of Done ausführlicher zu gestalten, beispielsweise:

  • Bei stark regulierten Branchen, in denen Compliance-Anforderungen erfüllt werden müssen.
  • Wenn ein Team mit vielen neuen Mitgliedern arbeitet, die klare Orientierung benötigen.
  • In Teams mit geringer Erfahrung in Scrum, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.

Wie oft sollte die Definition of Done überprüft und angepasst werden?

Die Definition of Done ist kein statisches Dokument, sondern ein lebendiges Instrument, das sich mit den Anforderungen des Teams und des Projekts weiterentwickeln sollte. Eine einmal festgelegte Definition ist nur dann wirksam, wenn sie regelmäßig überprüft und an neue Erkenntnisse, Technologien oder Prozesse angepasst wird. Doch wie oft sollte eine solche Überprüfung stattfinden?

Regelmäßige Überprüfung in der Sprint Retrospektive

Ein idealer Zeitpunkt für die Evaluierung der Definition of Done ist die Sprint Retrospektive. Nach jedem Sprint kann das Team reflektieren:

  • Wurde die Definition of Done konsequent eingehalten?
  • Gab es Missverständnisse oder Interpretationsspielräume?
  • Haben sich neue Anforderungen ergeben, die aufgenommen werden sollten?

Falls Probleme identifiziert werden, können Anpassungen vorgenommen und im nächsten Sprint getestet werden.

Kontinuierliche Verbesserung als Ziel

Eine Definition of Done, die regelmäßig überprüft und an neue Gegebenheiten angepasst wird, trägt maßgeblich zur Qualitätssicherung und Prozessoptimierung bei. Durch eine ausgewogene Mischung aus Stabilität und Flexibilität kann sichergestellt werden, dass die Definition of Done langfristig eine wertvolle Orientierungshilfe für das gesamte Team bleibt.

Definition of Done und CI/CD: Wie sich Continuous Integration und Deployment darauf auswirken

Die Definition of Done stellt sicher, dass Arbeitspakete eine einheitliche Qualität aufweisen, bevor sie als abgeschlossen gelten. In modernen Entwicklungsumgebungen, die auf Continuous Integration (CI) und Continuous Deployment (CD) setzen, spielt sie eine besonders wichtige Rolle. Automatisierte Prozesse ermöglichen schnellere Releases, erfordern jedoch eine klare Definition of Done, um Fehler zu minimieren und stabile Deployments sicherzustellen.

Wie Continuous Integration die Definition of Done beeinflusst

Continuous Integration bedeutet, dass Codeänderungen regelmäßig in ein gemeinsames Repository integriert und automatisiert getestet werden. Damit dieser Prozess reibungslos funktioniert, sollte die Definition of Done folgende Punkte berücksichtigen:

  • Automatisierte Tests: Jeder Code-Commit muss durch Unit-, Integrations- und gegebenenfalls End-to-End-Tests validiert werden.
  • Fehlerfreie Builds: Eine Code-Änderung gilt nur als „fertig“, wenn sie keine Build-Fehler verursacht.
  • Code-Review-Prozess: Vor der Integration sollte der Code mindestens ein Peer-Review durchlaufen haben.

Wird ein Arbeitspaket als „done“ betrachtet, obwohl es nicht vollständig in den CI-Prozess integriert ist, kann das zu unerwarteten Problemen in der nächsten Entwicklungsphase führen.

Continuous Deployment und die Auswirkungen auf die Definition of Done

Continuous Deployment bedeutet, dass Änderungen nach erfolgreicher Prüfung automatisiert in die Produktionsumgebung ausgerollt werden oder zumindest werden können. Hierbei erhöht sich die Verantwortung der Definition of Done, da jedes Deployment unmittelbare Auswirkungen auf Endnutzer haben kann. Wichtige Kriterien, die eine DoD in CI/CD-Umgebungen enthalten sollte:

  • Feature-Toggles: Neue Funktionen sollten deaktivierbar sein, falls Probleme auftreten.
  • Rollback-Strategien: Eine DoD sollte festlegen, dass es Mechanismen gibt, um fehlerhafte Releases schnell zurückzunehmen.
  • Monitoring und Logging: Die Definition of Done sollte sicherstellen, dass ausreichende Überwachungs- und Protokollierungsmechanismen implementiert sind.

Erfahrungen aus der Praxis: Fehler und Learnings beim Festlegen der Definition of Done

Die Definition of Done ist ein zentrales Werkzeug zur Sicherstellung der Qualität und Effizienz eines agilen Entwicklungsteams. Doch in der Praxis zeigen sich immer wieder Fehler und Herausforderungen, die die Wirksamkeit der Definition of Done beeinträchtigen können. Basierend auf realen Erfahrungen lassen sich einige typische Stolpersteine und wertvolle Learnings identifizieren.

Häufige Fehler bei der Definition of Done

Viele Teams unterschätzen die Bedeutung einer klaren und umsetzbaren Definition of Done. Typische Fehler sind:

  • Zu vage oder unklare Formulierungen: Wenn Begriffe wie „gut getestet“ oder „ausreichend dokumentiert“ nicht näher definiert werden, entsteht Interpretationsspielraum.
  • Fehlende Einbindung des Teams: Eine Definition of Done, die vom Product Owner oder – schlimmer noch – Scrum Master vorgegeben wird, hat oft wenig Akzeptanz und wird nicht konsequent umgesetzt.
  • Übermäßige Komplexität: Zu viele Anforderungen können den Entwicklungsprozess unnötig verlangsamen und die Agilität des Teams einschränken.
  • Keine regelmäßige Überprüfung: Eine Definition of Done, die über lange Zeit unverändert bleibt, kann veralten und nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen.
  • Nicht überprüfbare Kriterien: Wenn eine Definition Anforderungen enthält, die schwer zu messen oder nachzuweisen sind, wird sie oft ignoriert oder inkonsequent angewendet.

Learnings aus der Praxis: Wie Sie eine erfolgreiche Definition of Done erstellen

Erfahrene Scrum-Teams haben Wege gefunden, diese Herausforderungen zu meistern. Wichtige Erkenntnisse sind:

  • Die Definition of Done im Team erarbeiten: Je mehr die Entwickler in den Prozess einbezogen werden, desto eher fühlen sie sich verantwortlich und halten sich an die Vorgaben.
  • Präzise und überprüfbare Kriterien formulieren: Jedes Kriterium sollte messbar sein, z. B.: „Alle Code-Änderungen müssen mindestens 80 % Testabdeckung aufweisen.“
  • Ein Gleichgewicht zwischen Strenge und Flexibilität finden: Die Definition of Done sollte die Qualität sichern, aber keine unnötigen Hürden aufbauen.
  • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: Mindestens einmal pro Monat sollte evaluiert werden, ob die Definition of Done noch aktuell ist.
  • Automatisierung nutzen: Viele Anforderungen der Definition of Done, wie Tests oder Code-Reviews, lassen sich durch Automatisierungstools unterstützen.
DosDon’ts
– DoD im Team erarbeiten
– Überprüfbare Kriterien formulieren
– Balance zwischen Strenge und Flexibilität
– DoD regelmäßig prüfen und anpassen
– Automatisierung nutzen
– Vage oder unklare Formulierungen
– Fehlende Einbindung des Teams
– Übermäßige Komplexität
– Regelmäßige Überprüfung vergessen
– Nicht überprüfbare Kriterien nutzen

Checkliste für eine praxisnahe Definition of Done

Eine klare Definition of Done stellt sicher, dass alle Arbeitspakete einheitlichen Qualitätsstandards entsprechen. Um zu überprüfen, ob die Definition of Done praxisnah und wirksam ist, hilft eine strukturierte Checkliste. Diese stellt sicher, dass keine wichtigen Aspekte übersehen werden und die Definition von allen Teammitgliedern einheitlich verstanden und angewendet wird.

Allgemeine Anforderungen

  • Ist die Definition of Done für das gesamte Team verständlich?
  • Wurde sie gemeinsam im Team erarbeitet und akzeptiert?
  • Ist sie präzise formuliert und vermeidet Interpretationsspielräume?
  • Wird sie regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst?

Technische Anforderungen

  • Erfüllt der Code die definierten Qualitätsstandards? (z. B. Code-Reviews, Einhaltung von Coding-Guidelines)
  • Wurden alle Unit- und Integrationstests erfolgreich durchgeführt?
  • Ist der Code in das zentrale Repository integriert und erfolgreich gebaut?

Funktionale Anforderungen

  • Wurde die User Story vollständig umgesetzt?
  • Sind alle Akzeptanzkriterien erfüllt?
  • Wurde die Umsetzung mit dem Product Owner oder relevanten Stakeholdern abgestimmt?

Dokumentation und Wartbarkeit

  • Ist der Code ausreichend dokumentiert?
  • Wurde, falls erforderlich, eine Nutzer- oder technische Dokumentation erstellt?
  • Sind alle relevanten Informationen für zukünftige Wartung und Weiterentwicklung vorhanden?

Qualitätssicherung und Release-Fähigkeit

  • Wurden alle erforderlichen manuellen und automatisierten Tests erfolgreich durchgeführt?
  • Ist das Feature vollständig in das Produkt integriert und einsatzbereit?
  • Existieren Mechanismen zur Überwachung (Monitoring, Logging) für den Live-Betrieb?

FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Thema Definition of Done erstellen

Was ist die Definition of Done (DoD) in Scrum?

Die Definition of Done (DoD) ist eine klare und überprüfbare Liste von Anforderungen, die ein Produktinkrement erfüllen muss, um als „fertig“ angesehen zu werden.

Warum ist die Definition of Done wichtig?

Die DoD sorgt für ein gemeinsames Verständnis im Team darüber, was „fertig“ bedeutet. So werden Inkonsistenzen und Missverständnisse vermieden und die Qualität der Ergebnisse gesichert.

Kann die Definition of Done im Laufe eines Projekts verändert werden?

Ja, die DoD kann und sollte sich weiterentwickeln. Sie sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, insbesondere wenn neue Anforderungen oder Technologien hinzukommen.

Was sollte in einer Definition of Done enthalten sein?

Eine DoD sollte klare Kriterien für Code-Qualität, Testabdeckung, Dokumentation, Benutzerakzeptanztests und andere spezifische Anforderungen des Projekts enthalten.

Was sind die Konsequenzen, wenn die Definition of Done nicht eingehalten wird?

Wenn die DoD nicht eingehalten wird, können ernsthafte Qualitätsprobleme auftreten. Dies kann zu Mehrarbeit, Verzögerungen, höheren Kosten und enttäuschten Stakeholdern führen.

Wie unterscheidet sich die Definition of Done von den Akzeptanzkriterien?

Die DoD beschreibt allgemeine Anforderungen, die für alle Inkremente gelten, während Akzeptanzkriterien spezifische Bedingungen sind, die ein bestimmtes Feature oder User Story erfüllen muss.

Wie kann die DoD die Teamarbeit und Effizienz verbessern?

Eine klare DoD hilft dem Team, besser zusammenzuarbeiten, da alle Mitglieder ein gemeinsames Verständnis der Qualitätsstandards haben. Dies fördert die Effizienz und führt zu stabileren und qualitativ hochwertigeren Produktinkrementen.

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